Der
objektive Bericht
Mit
der Erinnerung ist das ja so eine Sache, manchmal spielt sie uns einen
kecken Streich und man glaubt Dinge erlebt zu haben, die so nie
stattgefunden haben ("Ich glaube, ich
hab da mal 2008 den Marco im Bowling besiegt!").
Oder man
erinnert sich halt an Dinge nicht mehr, die schon eine ganze Weile her
sind und einem daher seltsam unwirklich erscheinen. So hatte
Gründervater und Spindoktor Udo zu Beginn dieses
denkwürdigen
Abends behauptet, er habe "den
Kikli-Cup noch nie gewonnen".
Seht Ihr, da hat ihn seine
Erinnerung genarrt, denn... Ach, machen wir erst mal einen Absatz.
So, was wollte ich gleich erzählen, kann mich kaum noch
erinnern.
Achja,
also, natürlich hatte Udo den Cup schon mehrmals gewonnen,
allerdings lagen diese Siege schon etwas zurück und waren
daher
unserem vielbeschäftigten Tausendsassa
einfach entfallen. Aber diesmal ist er entschuldigt, denn nach
jahrelangem Wirken an
unserer Freiburger Bowlingschule macht sich Udo nun auf, in Aachen die
deutsche
Exzellenz-Bowling-Uni aufzubauen und zu leiten. So war diesmal der
Abend
mit etwas Wehmut duchzogen, galt es doch, einen der ganz Grossen des
Badischen Bowlingsports würdig zu verabschieden. Und für
diesen
besonderen Abend hatten sich zunächst auch derart viele
Bowlingfreunde und Udo-Verehrer vormerken lassen, dass wir zum ersten
Mal in unserer Geschichte eine Warteliste einrichten mussten. Aber,
gemach, gemach, Ihr wisst sicherlich bereits, was dann passierte. Nein?
Dann geduldet Euch noch bis zum nächsten Absatz.
Natürlich gab es auch diesmal wieder einige kurzfristige
Absagen, wobei die des Mitgründervaters und Udos Mentee Marco
am
meisten schmerzte, aber er war in der Klinik beim Peppet... Pipetti...
na, mit so Laborarbeit halt beschäftigt, schade Marco! So
machten
sich schliesslich 9 statt der erwarteten 14 Kugelfreunde auf ins
Bowlingmekka nach Waldkirch an die Bahnen 5 und 6, wo uns
zunächst
ein riesiges Tablett reich befüllt mit Pommes Frites
für den
Bowlingnachwuchs an der Nebenbahn zu begeistern wusste. Nicht schlecht,
aber aus dem Alter sind wir nun doch leider raus, und so
hielten wir uns an
Thanhs Marshmellows und den bewährten Magic Burger für
den Bowlingprofi. So,
und nun lasst mich erstmal abbeissen.
War irgendwie auch schon mal leckerer das Teil, also schnell ran an die
Bahnen
und losgebowlt. Neuling Felix knackte gleich im ersten Durchgang mit
128 die ominöse 100er Marke, ein Niveau, das er in den
folgenden
Runden nicht ganz halten konnte. Frank spielte gewohnt konstant und
lieferte sich vor allem in der zweiten Runde ein Privatduell mit
Gründervater Peter, das nur knapp an einer Keilerei mit
Laserpistolen
vorbeischrammte. Zwei der Damen, Anne und Carla, trieben
sich gegenseitig zu
neuen
persönlichen Rekorden und liessen die 100er Marke beide
deutlich
hinter
sich. Da ist sicher noch einiges zu erwarten und manch altgedientem
Bowlingspieler traten da schon erste Sorgenperlen auf die hohe Stirne.
Unsere Hausfotografin Thanh wiederum tanzte diesmal gekonnter mit ihrer
Profi-Kamera als mit der Bowlingkugel durch die Halle einher, besonders
in der dritten Runde um den Kikli-Cup brachte sie ihren Bowlingpartner
Peter fast um sein Bauchgefühl (bei anderen Leuten "Verstand"
genannt...), vielleicht war es die Revanche dafür, dass dieser
für das Umprogrammieren der Spielernamen nach der 2. Runde
gefühlte 25 Minuten brauchte. Hier gibt s nun zur wohligen
Erinnerung daran einen Absatz.
Christian und Klaus waren nach längerer Zeit für
diesen
besonderen Anlass wieder einmal an die gebohnerten Bahnen
zurückgekehrt und liessen nach einer gewissen
Wiedereingewöhnungsphase die pins bekannt gekonnt
durcheinander
purzeln. Klaus erreichte dabei nicht ganz die 100, konnte
sich
aber am Schluss im Team mit Kronprinz Frank über den 3. Platz
freuen. Christian hingegen schimpfte in der 3. Runde bereits wie ein
Bowling-Rohrspatz über die untalentierten Allstars,
ehe diese
ihm mit einem famosen Endspurt doch noch den zweiten Platz bescherten.
Gewinner des Abends war aber, wie bestellt und vom Bowlinggott
persönlich angeordnet, unser Abschiedskind Udo, zusammen mit
Carla
und hervorragenden 135 Punkten holte er sich bei seinem vorerst letzten
Auftritt (wir hoffen natürlich auf Gastspiele von ihm) den
begehrten Kikli-Cup. Und er gewann ihn auch nicht zum 1. Mal, sondern
bereits zum 4. Mal, und damit er dies und anderes in naher Zukunft
nicht mehr vergisst, überreichten die Anwesenden ihm mit etwas
feuchten Augen zum Abschied auch ein kleines Fotoalbum mit den
schönsten Bowlingschnappschüssen aus den letzten 10
Jahren.
Auf dass er uns nie vergessen möge, denn wie schrieb
bereits
der
Dichter und bekennende Bowlingfreund Jean Paul: "Erinnerung ist das
einzige Paradies, aus
welchem wir nicht vertrieben werden können".
In diesem
Sinne, mach s gut, Udo, wir wünschen Dir einen paradiesischen
Start
in Aachen, danke für alles und Farewell!
Ob und wie es für die verbleibende Bowlingschar weitergeht?
Wir werden es erleben, Du auch, aber nun kommt erstmal alle gut durch
den Winter, wir sehen uns im neuen Jahr -
Schluss, Aus, Streusand... |