Der objektive Bericht
Von
den Temperaturen kam uns dieser Oktoberabend schon
etwas frostig daher, doch sollte es zu später Stunde
an unseren Stammbahnen 7 und 8 im Bowlingmekka
Waldkirch, in das gegen 19 Uhr sieben Bowlingverrückte
auf einen Streich in drei schmucken Autos
aufgebrochen waren, noch unerwartet heiss hergehen.
So, und jetzt gibt s erstmal einen Absatz, um auch bei
Euch die Spannung ordentlich anzuheizen...
Dabei hatte besagter Abend zunächst durchaus
durchwachsen begonnen: Der Bowlingvater Nr. 3 und
Terminator in Personalunion, Marco, hatte unseren Cup
"zu Haus vergessen"
und durch eine furchteinflössende Kopie aus Alufolie
ersetzt, bei deren Anblick uns Bowlingwart Fred fast
den Zutritt ins Bowlingcenter verweigert hätte. Zudem
hatte der vollmundig angekündigte Bowlingvater
Nr. 1 und Aachener Exil-Bowlingjeck Udo sich
anscheinend bei der Anreise in der Ausfahrt geirrt und
"Waldheim" ,
"Waldsee"
oder "Waldmannshausen"
statt "Waldkirch" gewählt
- er ward jedenfalls den ganzen Abend über nicht
gesehen... Na, gut, geben wir ihm noch die Chance von
genau einem Absatz zum Auftauchen....
Nein, nix, kein Udo nirgends... Aber - als durchaus
vollwertigen Ersatz konnten wir an diesem Abend die
japanische Gastspielerin und Miss Kirschblüte 2012,
Nao, bei uns begrüssen, die überraschend schnell mit
den seltsamen Bedingungen deutscher Bowlingkunst
(Strikeburger, trübes Spezialbier und Bahnen mit
Rechtsgefälle) zurechtkam und sich in Runde 3
mit 110 pins bis in die Damenrangliste hinein bowlte.
Das sollte dann am Ende immerhin zu Platz 2 mit
unserem Berufs-Bowlingkronprinz Frank reichen, der in
den ersten 2 Runden mit zielgenauen Würfen zu
begeistern wusste und dabei sogar Marco hinter sich
liess, bis er in Runde 3 dann endlich realisierte, bei
einem Gewinn den ungetümlichen Ersatz-Kikli-Cup nach
Hause nehmen zu müssen und rasch leistungsmässig stark
nachliess. Ja, selbst unser Terminator und
Freizeitbildhauer Marco fand bei seinem 50. Auftritt
in der KiKli-Bowlingrunde (Gratulation!!) nie seine
gewohnte Form (böse Zunge behaupteten später, nicht
nur sein selbstgebastelter Plagiats-Cup sei eine
bestenfalls wohlgemeinte Kopie gewesen, auch Marco
selbst wäre an diesem Abend ersetzt worden durch...
aber, pfui diesen Gerüchten!) und musste sich zum
Schluss mit Carla, die -vielleicht wegen ihres neuen
Haarschnitts-ebenfalls nicht so recht an gewohnte
Resultate anknüpfen konnte, mit dem undankbaren 4.
Platz begnügen...
Aber auch die anderen altgedienten Bowlingrecken, der
diesmal unglückliche Felix, Bowlingbruder Johannes und
Bowlingvater Nr. 2 und Kassengestellwart Peter
kugelten mit ungewohnten Schwächen einher, tja,
irgendwie fehlten an diesem Freitagabend der herzhafte
Biss (in den Burger) und die rechte Konzentration beim
Abräumen. Lag das tatsächlich nur an dem diabolischen
Grinsen des Ausweich-Kikli-Cups? Oder trug zu der
Ablenkung etwa auch eine Dame bei, die, als Kellnerin
getarnt, plötzlich an unserer Bahn stand und
"Herrn Dr. Nelke aus Freiburg" zu sprechen
wünschte. Nach eigener Aussage handelte es sich um die
Frau des Chefs, die hier und jetzt einmal ihre Freude
darüber zum Ausdruck bringen wollte, dass wir "schon
seit so vielen Jahren ihrer Anstalt..äh..Anlage die
Treue halten" würden. Man, da wurde uns aber
so recht warm ums Herz und manch einer sah schon ein
stattliches Freigetränk vor seiner Nase stehen oder
sich einen Lorbeerkranz ins schütteren Haar gesteckt
bekommen - indes, ebenso plötzlich, wie sie erschienen
war, war die Bowlingfee auch schon wieder verschwunden
und liess unsere kleine Bowlingschar etwas ratlos
zurück vor ihren leeren Gläsern. Aber dieser Moment
der feenumwehten Schockstarre währte nicht lange, denn
schon stürzte man sich kopfüber ins hitzige
Bowlingfinale, das an diesem Abend Peter und Johannes
mit eher bescheidenen 222 pins, die am letzten
Spieltag nur zum 5. Platz gereicht hätten, für sich
entscheiden sollten, so dass sie am Ende den silbrigen
Plagiats-Cup in den dunklen Waldkircher Himmel
strecken mussten. Und jetzt geht alles ganz
schnell: Schluss, Aus,
Streusand... |